5. Juli 2014

Wenn der Wunsch zum Fremdgehen kommt

The Seventh Commandment
The Seventh Commandment (Photo credit: pasukaru76)-creativecommonslicenses
Wie geht man damit um, wenn man selbst fremd gegangen ist? Wenn man damit seinem / seiner Angetrauten das Herz gebrochen hat? Natürlich kann man leugnen, aber was ist, wenn Leugnen keinen Zweck mehr hat?
Was ist das jetzt für eine Rolle, in der man sich befindet und wie fühlt sich das an?
Und was heißt das für die Zukunft? Werden Sie gehen oder werden Sie bleiben und um Verzeihung bitten? Ob Sie gehen oder bleiben, die Entscheidung liegt im Moment bei Ihrem Partner, nicht bei Ihnen.

Die Schmerzen beginnen nicht erst damit, das gigantische Loch, das einmal ein Herz gewesen war, wieder zu flicken. Zweifel überfluten ihn oder sie jede Minute, in der sie / er an den Partner denkt. Jede Bewegung, jedes Verhalten wird unterschwellig der Bewertung unterzogen, ob es in Zusammenhang mit dem Betrug steht oder nicht.

Egal wie man es dreht und wendet ... 

... Fremdsex verursacht Leid. Der Betrogene sieht sein Selbstbewusstsein die Toilette hinunter gespült. Und irgendwie schließt sich die erhaltene Wunde auch nicht, denn fortan existiert eine Stimme im Hinterkopf, deren Flüstern nicht mehr verstummen will:
  • Ist das jetzt wirklich eine Geschäftsreise von ihm oder doch nicht? 
  • Ist sie jetzt wirklich mit einer Freundin unterwegs oder hat sie wieder ein date wie schon einmal?
  • Kann ich ihm / ihr wieder vertrauen oder soll ich die Bindung kappen bevor es wieder passiert?

Langfristig ist der Vertrauenbruch das Problem

Ehebruch als Begriff impliziert immer Vertrauensbruch. Einer lügt und Lüge bedeutet immer auch ein Stück Entfernung vom Partner. Kann die Beziehung dennoch gerettet werden? Um diese Frage zu beantworten, braucht es verschiedene Blickwinkel, aus denen man die Sache betrachtet. Aus jeden Blickwinkel ergeben sich einige Hinweise, wie man in der ganzen Gefühlsachterbahn die Wahrscheinlichkeit erhöht, nicht zu entgleisen.

Für den, der einen Seitensprung oder eine Neben-Beziehung angefangen will oder schon hat

Der Knackpunkt ist die Frage: Wie bin ich an diesen Punkt gekommen, dass mir meine bisherige Beziehung nicht mehr reicht:
  • Langeweile? 
  • Ist der Lack der Verliebtheit ab und der Alltag hat dominiert? 
  • Haben Sie lange, vielleicht jahrelang, vergeblich versucht, dass ihr Partner Sie wieder so ansieht, wie er / sie es am Anfang ihrer Beziehung getan hat? 
  • Fühlten Sie sich zu lange ignoriert und dann haben Sie jemand gefunden, der wieder ihre Sinne geweckt hat? 
  • Haben Sie mit ihrem Partner jemals darüber gesprochen, und zwar ohne dass das Thema als Vorwurf rüber kam?
Ich weiß, das ist schwer (das mit dem Vorwurf). Oder haben Sie das Thema eher unter den Teppich gekehrt? Lautet die Antwort auf irgend eine diese Fragen "Ja", dann heisst es jetzt, wirklich ernsthaft nachzudenken.

Bevor Sie etwas tun, was zu viel Schmerzen für viele verursacht

  1. Betrachten Sie Ihre jetzige Beziehung bitte genau. Sind Ihnen die schlechten Zeiten besser in Erinnerung geblieben als die Guten? Wie oft endeten die Dinge im Streit? Gibt es für die Beziehung mehr contras als pros? Wenn ja, dann ist Zeit für ein Beziehungsgespräch - entweder mit ihrem Partner oder Sie gehen mit sich selbst zu Rate.
    Gut ist es, sich Unterstützung durch einen objektiven Blick von außen als Kompetenz dazu zu holen. Wenn man selber im Sumpf steckt, ist die eigene Wahrnehmung, die Gefühle und das Denken eingeschränkter als man selber meint. Ein Außenstehender, der die Thematik kennt, kann hier mehr als nur hilfreich sein.
  2. Zur Prävention: Schöpfen Sie alle Hilfsmaßnahmen für eine erfolgreiche Beziehungsgestaltung aus, bevor Sie mit dem / der anderen im Bett landen. Beratung, Paartherapie kostet Sie wesentlich weniger Zeit, Nerven und Energie als zweigleisig zu fahren. Und die Dinge sind wesentlich einfacher, wieder hin zu kriegen, bevor so etwas passiert ist.
  3. Falls Sie eine Auszeit brauchen, sagen Sie es Ihrem Partner. Reden Sie dabei nicht um den heißen Brei herum. Ihr Anliegen muss klar rüber kommen. Wenn Sie in der Zeit keinen Kontakt haben wollen, machen Sie auch das klar. Treffen Sie aber eine Verabredung, wann - Tag, Ort, Zeit - Sie sich wieder treffen.
    Und dann besprechen Sie, ob die Beziehung für Sie beide es wert ist, dass sie beide weitermachen und in welcher Form.

    Wichtig ist: Sie brauchen bereits einen Standpunkt für diesen Termin. "Jetzt schau ich mal, wie er / sie  ist, dann seh ich schon, wie ich mich entscheide", ist ein guter Weg, die Sache an die Wand zu fahren. Wenn Sie so rangehen, ist nicht ihr Partner oder die Beziehung das Problem, sondern ihr Unvermögen, Position zu beziehen.
  4. Angst davor, den "Kopf gewaschen zu bekommen", ist sehr verständlich. Nur leider hilft sie nicht weiter. Ehrlichkeit gegenüber sich selber und gegenüber seinem Partner ist langfristig besser. Ihr Partner trägt 50 Prozent der Beziehung, beziehungsweise ist für 50 Prozent verantwortlich. Er / sie hat ein Recht darauf, zu erfahren, wie es um die Beziehung bestellt ist, sonst kann er / sie der 50-Prozent-Verantwortung nicht gerecht werden. Und diese Chance müssen Sie ihm / ihr geben - schon aus Fairnessgründen.
Ich weiß, das alles schreibt sich leichter als es getan werden kann. Aber niemand hat behauptet, dass es leicht ist. Niemand hat behauptet, dass überhaupt etwas leicht ist im Leben. Und wir tun es trotzdem. Um Schlimmeres zu vermeiden.Wenn die Nebenbeziehung bekannt wurde, ist die Situation alles andere als friedlich. Das Thema wird sich nicht von alleine lösen. Jetzt ist Arbeit angesagt. Am besten mit Unterstützung.

1 Kommentar :

  1. Wenn die Beziehung so schlecht läuft, dass man über einen Ehebruch nachdenkt, dann sollte man sie vorher ganz beenden. Jemand der seinen Partner liebt würde nicht fremdgehen. Es ist einfach so.

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